Geologie

Puch liegt geologisch auf einer Altmoränen-Terrasse, die auch als Fürstenfeldbrucker Hügelland bezeichnet wird. Sie entstand während der vorletzten Kaltzeit, der sogenannten Risseiszeit: 270.000 bis 150.000 Jahre vor unserer Zeit. Puch schaut hinunter auf das Amperfeld der Münchner Schotterebene.

Auf dem höchsten Punkt der Anhöhe steht als Mittelpunkt des Ortes die Kirche, deren 39 Meter hoher Turm sich weit über das Ampertal hinaus erhebt – ein aufgrund seiner herausragenden Lage weitaus markanterer Punkt in der Landschaft als etwa der Turm der Klosterkirche Fürstenfeld, der in der Ebene nahezu verschwindet.

Name und Geschichte

Der Ortsname leitet sich ab von Buche oder Buchenwald. Darauf nimmt auch das Wappen Bezug: zwei gekreuzte Buchenblätter über einem Dreiberg. Der Zisterzienserbalken im Hintergrund verweist auf die enge Beziehung zum 1263 gegründeten Kloster Fürstenfeld, dem in seinem vom Stifter Herzog Ludwig dem Strengen 1266 ausgestellten Gründungsprivileg u. a. fünf Höfe in Puch zugesprochen worden waren und das dort bis etwas 1350 eine sogenannte Grangie, einen eigen bewirtschafteten Bruderhof besaß, der später dann verpachtet wurde. Die Bindung an Fürstenfeld war jedoch nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch seelsorglicher Art, gehörte Puch doch als Filiale zur Pfarrei Jesenwang, die wiederum 1314 durch Schenkung Bischof Gottfrieds von Freising an das Kloster gelangt war. Jesenwang wurde zwar durch einen Weltpriester betreut, Puch aber durch ein Mitglied des Fürstenfelder Konvents, der auf diese Weise auch Einfluss auf die Entwicklung der Wallfahrt zur seligen Edigna nehmen konnte.

Die erste Erwähnung einer Pucher Kirche aus dem Jahr 758 ist gleichzeitig auch die erste Erwähnung des Ortes Puch, das in der betreffenden Schenkungsurkunde Poah genannt wird.

Bedeutende Ereignisse

Eine besondere Bedeutung erlangte Puch im Zusammenhang mit der Geschichte Kaiser Ludwigs des Bayern, Sohn des Klostergründers Ludwigs des Strengen.

Auch Ludwigs Tod am 11. Oktober 1347 ist eng mit Puch verbunden, starb er doch an diesem Tag in unmittelbarer Nähe des Dorfes auf der Jagd nach einem Bären an einem Schlaganfall. 

Der Münchner Bildhauer Roman Anton Boos schuf ein Monument zum Gedenken an Kaiser Ludwig den Bayern, welches heute unmittelbar an der Straße von München nach Augsburg steht.

Auch ein Fürstenfelder Abt ist aus den Reihen der Pucher hervorgegangen: Von 1610 bis 1623 stand der Klostergemeinschaft Sebastian Thoma vor, sein Grabstein in der Klosterkirche ist noch erhalten.

Der Dreißigjährige Krieg forderte auch von Puch Tribut. Als die Schweden am 17. Mai 1632 den Markt Bruck plünderten, blieben auch die umliegenden Ortschaften nicht verschont. In der Pucher Kirche etwa wurde der von Elisabeth von Lothringen, Gemahlin Kurfürst Maximilians I., für die Gebeine der seligen Edigna gestiftete Sarg aufgebrochen und zerstört.

Mit der Aufhebung des Klosters Fürstenfeld im Jahre 1803 gingen die Pucher Besitzungen des Klosters zunächst in den Besitz des Staates und dann in private Hand über. Der ehemalige Kloster- oder Bruderhof wurde schließlich vom Staat zurück erworben und dient heute als landwirtschaftliches Versuchsgut. Das 2012 eingeweihte Grüne Zentrum, welches auf dem Grundriss der alten landwirtschaftlichen Gebäude errichtet wurde, umfasst neben dem Versuchsgut auch die Landwirtschaftschule, das staatliche Amt für Landwirtschaft und Forsten sowie die Geschäftsstelle des Bauernverbandes und des Maschinenrings.

Was die kirchliche Organisation anbelangt, so wurde Puch 1806 von Jesenwang nach Bruck umgepfarrt. Bis heute ist es Filiale der jetzigen Stadtpfarrei St. Magdalena, die seelsorgliche Betreuung liegt in Händen des Pfarrverbandes Fürstenfeld.

Das 1976/77 gebaute Gemeinschaftshaus mit Sportanlagen wurde mit großer Eigenleistung der Pucher errichtet. Für die Edigna-Festspiele 2009 erhielt es einen neuen Bühnenanbau.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Puch am 1. Januar 1978 in die Stadt Fürstenfeldbruck eingemeindet. Sein dörfliches Selbstverständnis hat es jedoch bis heute bewahrt. Es dokumentiert sich in zahlreichen Vereinen, die sich gemeinsam mit der kirchlichen Gemeinde um ein lebendiges und vielseitiges Miteinander bemühen.